Sag’s mit Musik #15 – Kristin Dorst

Ein bewegendes Jahr geht zu Ende. An vielen anderen Stellen wurde schon ausreichend geschimpft, philosophiert und bilanziert. Ich bin einfach nur müde. Müde vom Meinung bilden, müde vom Entscheiden und Abwägen, müde vom Kommunizieren. Deswegen hören wir lieber Musik! Und zwar in diesem Monat von einer der erfolgreichsten Hochzeitsplanerinnen in Mitteldeutschland – Kristin Dorst von der Agentur festlicher.

Über 10 Jahre plant Kristin schon Hochzeiten für andere. Da häuft sich eine Menge Erfahrung und Expertise an, von der ich auch profitieren durfte. Fast 1,5 Jahre arbeitete ich für ihre Agentur und konnte richtig eintauchen in das Hochzeitsplaner-Business. Was ich dabei vor allem lernte: Seriösität und Professionalität wiegen mehr als Emotionalität und Leidenschaft. Denn Letzteres bringt ein Brautpaar in Hülle und Fülle mit. Was es dann braucht, ist jemand, der das Schiff auf Kurs hält, vorausschauend agiert, die Fassung behält und dem Brautpaar vor allem eines erspart: unnötige Kosten und Stress. Kristin beherrscht das in eindrucksvoller Weise und vermittelt: ich plane eure Hochzeit professionell, weil ich in erster Linie weiß, wie wichtig EUCH dieser Tag ist. Nicht, weil ich gern dekoriere und ein Fan von Liebesgeschichten bin. Letzteres ist natürlich von Vorteil, um den Stress und die hochkochenden Gefühle Wochenende für Wochenende mit offenen Armen zu empfangen und zu bewältigen. Das versteht sich aber irgendwie von selbst, wenn man sich dazu entscheidet, diesen Beruf zu ergreifen.

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Alleskönnerin mit Durchblick

Kristin und ich haben wirklich den ein oder anderen sehr witzigen, aber auch enttäuschenden Moment miteinander geteilt. Sie hat mir sehr viel Vertrauen entgegengebracht und mich in alle Arbeitsbereiche ihrer Agentur integriert, die äußerst vielfältig und fordernd sind. Man muss eben ein*e richtige*r Allrounder*in sein. Was ich von dieser Erfahrung mitnehme, ist sehr kostbar. Am verrücktesten waren wohl die Tage beim Dreh von „Hochzeit auf den ersten Blick“. Kristin war einige Jahre exklusive Hochzeitsplanerin für dieses Sat1-Format. Eine Hochzeit in vier Wochen organisieren? Für Kristin machbar. Und ich stand staunend daneben und unterstützte, wo ich konnte.

Kristin ist ein sehr „bunter“ Mensch – ihre Playlist spiegelt das absolut wider. 80s und 90s Pop, Hardcore und deutsche Singer/Songwriter. Man könnte sie auch mit „Die 10 Seiten der Kristin Dorst“ betiteln. Vielleicht ist es aber auch eher so eine Art Erinnerungsalbum. Das Schöne an dieser Reihe ist eben, dass ich merke, wie viel Musik so ein Menschenleben zusammensammeln und mit Erinnerungen beschreiben kann.

Was ist dein meist gehörtes Lied auf Hochzeiten?

Vor ein paar Jahren noch hatte ich das Gefühl, jedes Wochenende erneut den Song „Halleluja“ zu hören. Ich befand mich in einer Art Dauerschleife wie in der US-Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Mittlerweile wird die Songauswahl wesentlich individueller und lyrisch anspruchsvoller. Meine Brautpaare entscheiden immer öfter für deutsche Balladen, da die Emotionen durch das Textverständnis viel intensiver angesprochen werden. Zur Zeit könnte ich nicht sagen, dass sich bestimmte Lieder wiederholen.

Welche Songs waren (sollten) bei deiner eigenen Trauung zu hören (sein)?

Bei unserer Trauung im September 2016 hat uns ein Duo mit Keyboard und Gitarre musikalisch begleitet und folgende Songs gespielt:
♫ Für immer ab jetzt – Johannes Oerding
♫ Ja – Silbermond (Ringtausch)
♫ Für immer und dich – Rio Reiser
♫ Liebe meines Lebens – Philipp Poisel

Musik & Liebe – was bedeutet dieses Zusammenspiel für dich?

Mit Musik und Liebe verbinde ich ganz viele Emotionen. Musik ist ein Lebensgefühl und Liebe ist einfach das Beste und Größte, das man als Mensch empfinden kann. Die Musik und die Liebe sind für mich zwei große Geschenke, die mein Leben bereichern und nicht nur das, ich sehe sie als essentiell. Ich selbst bin ein sehr emotionaler Mensch und ich kann meine Gefühle sehr gut durch Musik ausdrücken. Sie ist ein Ventil an dem ich meine Emotionen heraus lassen kann. Meist brauche ich nur ein Wort oder einen bestimmten Einfluss und mir schießt sofort ein Lied in den Kopf. Dann fange ich auch gleich an zu singen, unabhängig von Textsicherheit oder Stimmlage. Natürlich bin ich keine gute Sängerin (aber du müsstest mal meine Moves sehen). In dem Augenblick zählt für mich einfach nur das gute Gefühl, dann fühle ich mich lebendig und glücklich. Eigentlich singe ich fast jeden Tag und meine Kinder rollen schon immer die Augen. Mein Mann sagt dann immer „Wenn Mama singt ist sie glücklich, also freut euch doch einfach“. Dann wird kräftig gelacht und alle sind zufrieden oder stimmen gleich mit ein. Wenn ich diese Situation einmal genau betrachte, ist es bei uns täglich eine Mischung aus Musik, Toleranz und Liebe.

Foto: Michael Palatini